
In der Ausstellung des Museums im Zentrum für Islamische Zivilisation in Taschkent wird die älteste bekannte Sternenkarte gezeigt – das „Buch der unbeweglichen Sterne“, das im Jahr 960 vom Astronomen ʿAbd ar-Rahmān as-Sufi erstellt wurde. Dies teilte der Pressedienst des Zentrums mit.
Die Karte wird in Form eines Faksimiles präsentiert. Das Original ist leider nicht erhalten geblieben, doch in den folgenden Jahrhunderten wurde das Werk dutzende Male abgeschrieben und illustriert. Heute befinden sich die bekanntesten Kopien dieses astronomischen Werkes in den größten Sammlungen der Welt: im Museum für Islamische Kunst in Doha (eine der ältesten – etwa aus dem Jahr 1125), in der Bodleian Library in Oxford sowie in der British Library in London.
Eine der interessantesten Kopien wird in Paris aufbewahrt – in der Französischen Nationalbibliothek. Sie wurde im 15. Jahrhundert im Auftrag von Mirzo Ulugh Beg angefertigt. Am Rand der Handschrift sind sogar Anmerkungen des großen Astronomen erhalten geblieben. Im Jahr 2022 wurde ein Faksimile dieser Handschrift im Auftrag der Weltgesellschaft für die Erforschung, Bewahrung und Popularisierung des Kulturerbes Usbekistans herausgegeben.
Nach Einschätzung von Experten zeigt das „Buch der unbeweglichen Sterne“ den Stand der astronomischen Kenntnisse, der es den Gelehrten der islamischen Welt ermöglichte, die Bewegungen der Himmelskörper vorherzusagen, die Zeit zu berechnen, Kalender und Navigationsinstrumente zu entwickeln. Auf dieser Grundlage entstanden nicht nur die mittelalterlichen Wissenschaften, sondern auch moderne Technologien – vom Sextanten bis hin zu GPS.
Wie die Kuratoren des Zentrums betonen, wird die Karte Teil einer Multimedia-Installation sein, in der neben Artefakten aus anderen Epochen auch interaktive Materialien präsentiert werden, die die Entwicklung der Astronomie von den Arbeiten Birunis bis zu heutigen astrophysikalischen Modellen veranschaulichen.
Das Zentrum für Islamische Zivilisation ist ein Projekt, das auf Initiative des usbekischen Präsidenten Schawkat Mirsijojew im Rahmen der Idee verwirklicht wird, den aufgeklärten Islam als Religion des Guten, des Friedens und der Toleranz zu fördern. Im Gebäude des Zentrums befindet sich ein Museum.