Zentralasiatische Staaten verurteilen israelischen Raketenangriff auf Katars Hauptstadt

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Die Regierungen Usbekistans, Kasachstans und Kirgistans haben den Raketenangriff Israels vom 9. September auf ein Wohngebiet in Katars Hauptstadt Doha verurteilt.

Usbekistan betrachtet diesen Angriff „als Verletzung der Souveränität, als Eingriff in die Unverletzlichkeit der Grenzen und die Sicherheit des Staates Katar“, heißt es in einer Erklärung des usbekischen Außenministeriums.

„Derartige Handlungen sind inakzeptabel und stellen eine grobe Missachtung der Charta der Vereinten Nationen sowie grundlegender Normen und Prinzipien des Völkerrechts dar. Usbekistan tritt konsequent gegen jegliche Form der Gewaltanwendung in den internationalen Beziehungen und gegen Schritte auf, die die ohnehin schwierige Lage im Nahen Osten verschärfen“, betonte das Außenministerium.

„Welche Ziele auch immer diese Handlungen motiviert haben mögen – sie sind unzulässig, da sie eindeutig die souveränen Rechte Katars verletzen und den Prinzipien des Völkerrechts zuwiderlaufen“, erklärte der Pressedienst des kasachischen Präsidenten Qassym-Schomart Tokajew.

„Diese Handlungen verstoßen gegen die Prinzipien des Völkerrechts und die UN-Charta sowie gegen die territoriale Integrität und Souveränität des Staates Katar“, heißt es in einer Mitteilung des Pressedienstes des kirgisischen Präsidenten Sadyr Schaparow.

ℹ️ Am Nachmittag des 9. September führte Israel einen Luftangriff auf Doha durch, wo Gespräche über ein Friedensabkommen mit der Hamas stattfanden. Die Operation erhielt den Namen „Gipfel des Feuers“. Als Anlass für die Operation wurde ein Terroranschlag am Vortag am Stadteingang von Jerusalem genannt, bei dem zwei Terroristen das Feuer eröffneten und sechs Menschen getötet wurden. Die Hamas übernahm die Verantwortung für den Angriff.

An der Operation „Gipfel des Feuers“ waren 15 Kampfflugzeuge beteiligt, die innerhalb weniger Sekunden mehr als zehn Bomben auf das Ziel abwarfen.

In einer gemeinsamen Erklärung der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) und des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet hieß es, der Angriff habe gezielt den Hamas-Führungsmitgliedern gegolten, die seit vielen Jahren die Operationen der Organisation leiteten, für das Massaker vom 7. Oktober direkt verantwortlich seien sowie den Krieg gegen Israel organisiert und geführt hätten. Die IDF betonte, dass vor dem Angriff Maßnahmen ergriffen worden seien, um Schäden für die Zivilbevölkerung zu minimieren – darunter der Einsatz von Präzisionswaffen und zusätzliche Aufklärung.

Nach Informationen von Al Arabiya sollen bei dem Angriff der Hamas-Führer im Gazastreifen, Khalil al-Hayya, der Leiter des Hamas-Auslandsbüros, Khaled Maschal, und der Kommandeur der Zelle im Westjordanland, Zaher Jabarin, getötet worden sein. Später zitierte der Fernsehsender Al Hadath eine Erklärung der Hamas, die den Tod der Führung der Organisation dementierte. Darin hieß es, die Anführer der Bewegung hätten überlebt, jedoch seien mehrere andere Delegationsmitglieder ums Leben gekommen – darunter auch al-Hayyas Sohn Hammam. Nach Angaben des katarischen Innenministeriums wurde infolge des Luftangriffs ein Angehöriger der Inneren Sicherheitskräfte getötet, mehrere seiner Kollegen wurden verletzt.

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