Usbekistan startet Energieprojekte in Afghanistan im Wert von 250 Mio. US-Dollar

Bei einer Konferenz in Kabul. Foto: Pressedienst des Energieministeriums Usbekistans

Usbekistan hat mit der praktischen Umsetzung von Energieprojekten in Afghanistan im Umfang von 250 Millionen US-Dollar begonnen. Dies wurde am 6. September in Kabul auf der ersten Konferenz zur Gewinnung von Investitionen in den Energiesektor Afghanistans bekannt gegeben, wie die Pressestellen des usbekischen Energieministeriums und des stellvertretenden Premierministers für Wirtschaftsfragen der Taliban-Regierung*, Abdul Ghani Baradar Akhund, mitteilten.

Die Konferenz fand im Hotel „Intercontinental“ statt – mit Beteiligung von Akhund, Mitgliedern der afghanischen Regierung, Delegationen der Energieministerien Usbekistans, Turkmenistans und Tadschikistans sowie Vertretern internationaler Organisationen und diplomatischer Missionen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden Absichtserklärungen über die Erzeugung von 9.123 MW Strom und den Bau von Energieinfrastruktur sowie Verträge über zusätzliche 284 MW zwischen der Da Afghanistan Breshna Sherkat (DABS) und mehreren Investmentgesellschaften unterzeichnet.

Besonderes Augenmerk galt den Projekten, die mit Unterstützung Usbekistans im Gesamtumfang von 250 Millionen US-Dollar umgesetzt werden. Sie umfassen den Bau der 500-kV-Leitung Surkhan – Pul-i-Chumri, die Modernisierung und Erweiterung der Umspannwerke Dasht-i-Alwan und Argandi sowie die Verlängerung der 220-kV-Leitung bis zum Umspannwerk Sheikh Mesri und dessen Ausbau. Nach Abschluss der Arbeiten soll Afghanistan von Usbekistan 800 bis 1.000 MW Strom beziehen, was die Energieinfrastruktur des Landes deutlich stärken würde.

Die Umsetzung der Projekte soll im ersten Quartal 2027 abgeschlossen sein. Der usbekische Energieminister Djurabek Mirzamachmudov erklärte, die Republik sei bereit, in Kürze gemeinsam mit afghanischen Unternehmen mit den praktischen Arbeiten zu beginnen. Neben der Energie sollen auch Kooperationen in den Bereichen Landwirtschaft, Industrie und Gesundheitswesen ausgebaut werden.

ℹ️ Bei der Ankündigung der Konferenz in der vergangenen Woche hatte DABS mitgeteilt, dass Vertreter aus 22 Ländern teilnehmen würden. Im Rahmen der Veranstaltung unterzeichnete das Unternehmen 18 Verträge mit lokalen und internationalen Investoren – darunter Projekte zur Stromerzeugung aus Solar-, Gas- und Kohlekraft, zur Entwicklung von Umspannwerken und Stromnetzen, zur Produktion elektrotechnischer Ausrüstung sowie zur finanziellen Absicherung durch Banken.

*Die Organisation ist in einer Reihe von Ländern als terroristisch eingestuft und verboten.