Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) hat 5 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt, um die Bewohner der östlichen Provinzen Afghanistans, die von dem verheerenden Erdbeben betroffen sind, mit Notunterkünften, Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Khaama.com.
Die Organisation betonte, dass trotz der schwierigen Zugangsbedingungen zu den Katastrophengebieten humanitäre Organisationen alle Anstrengungen unternehmen, um Afghanen, die ohne Unterkunft und Nahrung geblieben sind, Hilfe zu leisten.
Zugleich äußerte die UNO Besorgnis über das Risiko von Erdrutschen, Wasserverschmutzung und Wohnungsmangel in den betroffenen Provinzen Kunar und Nangarhar, was die humanitäre Krise in der Region verschärfen könnte.
Hervorgehoben wurde, dass einzelne Staaten auf den Aufruf der Taliban-Regierung reagiert hätten, Afghanistan zusätzliche Mittel zur Bewältigung der Katastrophenfolgen bereitzustellen. Nach Angaben der UNO haben unter anderem China und Indien bereits ihre Hilfe angeboten.
Nach Berichten afghanischer Medien stellte die britische Regierung 1 Million Pfund Sterling für die Unterstützung der afghanischen Bevölkerung bereit. Über den Bevölkerungsfonds der UNO sollen davon Notfallsets für medizinische Hilfe beschafft sowie Mittel für Notunterkünfte und mobile Ärzteteams bereitgestellt werden.
Die Taliban erklärten, sie würden alle verfügbaren Ressourcen einsetzen, um in den Katastrophengebieten Hilfe zu leisten – insbesondere für die Bestattung der Toten und die Versorgung der Verletzten. Gleichzeitig riefen die Behörden des Landes die Bürger dazu auf, ihren humanitären Beitrag zu leisten, indem sie den betroffenen Familien Lebensmittel und Kleidung zur Verfügung stellen.
In der Nacht zum 1. September erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,0 die Provinz Kunar. Zunächst war von mindestens 250 Toten die Rede. Medien berichteten jedoch, dass ganze Dörfer „unter der Erde begraben“ worden seien und die Zahl der Opfer weiter steigen könnte. Am Abend bestätigten afghanische Beamte den Tod von mehr als 800 Menschen in den östlichen Provinzen; rund 2.500 Menschen wurden verletzt.