Kasachstan setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen beim Bau einer neuen Stadt in der Nähe von Almaty – Alatau City. Dies erklärte der Präsident der Republik, Kassym-Schomart Tokajew, bei der achten Sitzung des kasachisch-chinesischen Wirtschaftsrates in Peking, wie Akorda berichtet.
„Wir unterstützen die heutige Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen Kasachstan und der China State Construction Engineering Corporation voll und ganz. Ich halte es für notwendig, den Bau unverzüglich zu beginnen. In naher Zukunft wird Alatau City den besonderen Status eines eigenständigen Ökosystems erhalten“, betonte der Präsident. Einzelheiten zu der unterzeichneten Vereinbarung nannte er nicht.
Die China State Construction Engineering Corporation (CSCEC) ist das größte Bauunternehmen Chinas und eines der weltweit größten Bau- und Investmentunternehmen. Die kasachische Regierung hatte dem Konzern bereits im vergangenen Jahr vorgeschlagen, sich am Bau von Alatau City zu beteiligen.
Tokajew unterzeichnete im Januar vergangenen Jahres ein Dekret über die Gründung der neuen Stadt an der Stelle des Dorfes Schetygen in der Region Almaty. Nach dem Konzept soll Alatau City aus vier Themenbereichen bestehen: einem Geschäfts- und Finanzzentrum, einem Bildungs- und Medizin-Hub, einer Innovations-, Industrie- und Handelslogistikzone sowie einem Tourismuscluster. In jedem der Hauptzonen werden Wohngebiete entstehen. Nach Schätzungen der Behörden werden in der Stadt etwa 2 Millionen Menschen leben.
Geplant ist, dass Alatau City (Alatau) zu einem internationalen Business-Hub wird. Als Vorbild dienen dabei Städte wie Dubai, Singapur und Tianjin. Der neue Ort soll dazu beitragen, das Handels- und Investitionsvolumen mit China und den Ländern Zentralasiens zu steigern und eine Reihe neuer Produktions- und Geschäftsprojekte zu starten. Zu diesem Zweck sind Rahmenbedingungen und Anreize für Investitionen und Geschäftstätigkeit vorgesehen – darunter auch Steuer- und Zollvergünstigungen.
Für das Gebiet der Stadt wird zudem die Einführung eines besonderen Rechtsregimes erwogen, einschließlich des Rechtsstatus des Internationalen Finanzzentrums Astana (AIFC).
Nach Angaben lokaler Medien arbeiten die kasachischen Behörden bereits seit mehreren Jahrzehnten an dem Projekt einer neuen Satellitenstadt für Almaty, in der Hoffnung, damit das Problem der Überbevölkerung des Großraums zu lösen und die Wohnkosten zu senken. Der Generalplan sei mehrfach überarbeitet und angepasst worden. Den Beginn der Bauarbeiten habe man ebenfalls schon mehrfach angekündigt.