Seit Jahresbeginn sind mehr als 700.000 Arbeitsmigranten nach Usbekistan zurückgekehrt. Das teilte Präsident Schawkat Mirsijojew bei einer Rede im Taschkenter Park „Jangi Usbekistan“ während der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag des Landes mit.
„Das Wichtigste ist: Allein in diesem Jahr sind 700.000 unserer Bürger, die im Ausland gearbeitet haben, von der Wirksamkeit unserer Reformen überzeugt und ins Land zurückgekehrt – zu ihren Familien“, sagte das Staatsoberhaupt.
Der Anstieg der Rückkehrer steht im direkten Zusammenhang mit der Umsetzung umfassender Wirtschaftsreformen, der Schaffung neuer Arbeitsplätze und der Verbesserung des Geschäftsklimas, wie aus der Rede des Präsidenten hervorgeht. Seine gesamte Ansprache war den Erfolgen gewidmet, die Usbekistan in den vergangenen acht Jahren erzielt hat – seit dem Amtsantritt Mirsijojews. Dieser Zeitraum wird im Land als „Neues Usbekistan” bezeichnet.
Nach den Worten des Präsidenten sei „das Unternehmertum im Neuen Usbekistan zu einer treibenden, starken Kraft der Wirtschaft geworden“. Die Zahl der kleinen und mittleren Unternehmen habe sich verdoppelt, heute seien mehr als 10 Millionen Menschen in diesem Sektor beschäftigt. Seit Januar 2025 hätten in diesem und anderen Bereichen 5 Millionen Menschen Arbeit gefunden.
In den vergangenen acht Jahren hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes verdoppelt – auf 115 Milliarden US-Dollar. Bis Jahresende wird ein Anstieg auf 130 Milliarden US-Dollar erwartet, die Exporte sollen mehr als 26 Milliarden US-Dollar erreichen.
Das Volumen ausländischer Investitionen belief sich in diesem Zeitraum auf rund 130 Milliarden US-Dollar, die Währungsreserven überstiegen erstmals 48 Milliarden US-Dollar.
Im Energiesektor wurde der Ausbau der „grünen“ Stromerzeugung fortgesetzt: Die Stromproduktion stieg von 59 auf 85 Milliarden kWh, der Anteil erneuerbarer Energien erreichte 30 %. Bis 2030 soll dieser Wert auf 54 % steigen.
In Usbekistan wurden mehr als 31 Millionen Quadratmeter Wohnfläche errichtet – etwa 12.000 Mehrfamilienhäuser. Dies sei „ein wirklich historisches Ergebnis“.
Der Präsident hob hervor, dass die Armutsquote von 35 % auf 6,8 % gesenkt wurde. Sozialprogramme erreichten 2,5 Millionen bedürftige Familien. Dafür seien 2025 insgesamt 19 Billionen Sum (1,5 Milliarden US-Dollar) bereitgestellt worden. Die Ausgaben für das Gesundheitswesen haben sich versechsfacht, hochwertige medizinische Leistungen seien nun auch in den Mahallas (Gemeinschaften) verfügbar. In den Regionen würden über 400 Arten hochspezialisierter Operationen durchgeführt. Die durchschnittliche Lebenserwartung sei von 73,8 auf 75,1 Jahre gestiegen.
Die Vorschulbildung decke inzwischen 78 % der Kinder ab, die Zahl der Kindergartenplätze habe 2,5 Millionen erreicht. Zusätzlich seien eine Million Schulplätze geschaffen worden. Der Anteil junger Menschen mit Hochschulbildung sei in acht Jahren von 9 % auf 42 % gestiegen, 53 % der Studierenden seien Frauen. Die Zahl der Studenten an führenden Universitäten weltweit habe 2.000 überschritten, davon 750 auf Staatskosten über den Fonds „El-Yurt Umidi“.
Im Jahr 2025 erhielten usbekische Schüler bei internationalen Olympiaden 2 Gold-, 8 Silber- und 5 Bronzemedaillen. Innerhalb der GUS belegten sie den zweiten Platz in Chemie, den dritten in Mathematik und Wirtschaft sowie den vierten in Informatik und Geographie.
Im Bereich der Staatsverwaltung wird die Digitalisierung des Justizsystems vorangetrieben und künstliche Intelligenz eingeführt, was laut Mirziyoyev die „Transparenz und Offenheit“ in den Gerichtsverfahren gewährleisten soll.
In der Außenpolitik stärkt das Land die Partnerschaften mit den Staaten Zentralasiens, der GUS, Europa, China, den USA und entwickelt seine Rolle als eines der politischen Zentren der Region weiter.
Die Zahl der ausländischen Touristen im Jahr 2024 hat 10 Millionen überschritten, der Export von touristischen Dienstleistungen belief sich auf über 3 Milliarden US-Dollar.
„Heute ist Usbekistan der ganzen Welt offen“, betonte Mirsijojew.